Montag, 3. Mai 2010

Adios Argentina... Hola Bolivia

Nachdem wir nun zwei Wochen in Buenos Aires verbrachten und das beste Fleisch der Welt assen, viel Bier mit neugewonnenen Freunden tranken, zu argentinischen Trommelklaengen getanzt haben, viel zu Fuss gegangen sind, in der heissesten U-Bahn der Welt gefahren sind, uber die grossten Strassen der Welt rannten um nicht umgenietet zu werden, haben wir uns auf den Weg zu den Iguazufaellen gemacht. Die Wasserfaelle liegen im Laenderdreieck Brasilien, Paraguay und Argentinien. Man kann sich die Faelle aber nur auf der brasilianischen und der argentinischen Seite anschauen. Wir entschieden uns fuer die Gauchoseite, weil wir nun schon mal da waren und es imposanter ist, weil man direkt bei den Faellen steht. Leider gibt es keine Fotos, da unsere Speicherkarte den Geist aufgegeben hat. Aber es sah in etwa so aus (nur viel schoener natuerlich) http://3.bp.blogspot.com/_MNKvMTJOu-c/SXxCIFqEZ2I/AAAAAAAAABs/-k1XjPXQVvk/s400/IguazuFalls.jpg Umso trauriger, denn an dem Tag, als wir dort waren fuehrte der Rio Iguazu acht mal mehr Wasser als normal, sodass unglaubliche Wassermassen in die Tiefen stuerzten und wir mittendrin.... Wir standen auf einer Bruecke und 20 Zentimeter unter uns floss der Fluss in einer unglaublichen Geschwindigkeit seinem Schicksal entgegen. Man konnte den Grund der Faelle nicht sehen durch die Wassertropfen, die ueberall in der Luft hingen. Man wurde einfach nur vom Zusehen nass. Leider waren einige Aussichtsplatformen geschlossen, einfach weil sie unter Wasser standen. Nach dem Gletscher wieder eine der schoensten Dinge die ich bis jetzt gesehen habe. Dennoch verbrachten wir in Iguazu nur eine Nacht und fuhren morgens weiter nach Salta, welches nahe ( also nur 7 Stunden Busfahrt ) an der Suedgrenze Boliviens liegt. Zum ersten Mal kam richtiges Suedamerikafeeling auf, da uns Chile und der Rest Argentiniens ziemlich westlich erschienen. Weissgetuenchte Palastgebaeude umsaeumt von Palmen und die Bevoelkerung hatten einen starken indigenen Einschlag.
Von dort planten wir unsere Weiterreise, denn einiges musste vorher durchdacht werden, denn nun ging es hoch. Eine Moeglichkeit war es, nach Chile in die Atacama Wueste zu fahren, doch dazu mussten wir eine Hoehe von 5000 Metern passieren und das ist nicht ohne. Viele Traveller berichteten uns von uebelsten Kopfschmerzen und Schwindel. Eine andere Moeglichkeit war es direkt nach Bolivien zu fahren. Das bedeutet nur 3600 Meter Hoehe und es ist wesentlich guenstiger und alle Touren in die Salzwueste gehen auch aus Bolivien los. Am 2. Mai fuhren wir dann um sieben in der frueh los zur bolivianischen Grenze in einem komfortablen Bus, wie wir sie in Argentinien zu schaetzen gelernt haben. Um 2 Uhr mittags kamen wir an. 3600 Meter!!! Da ist das pinkeln im Bus schon sauanstrengend. Der Grenzuebergang liegt zwischen den Doerfern La Quiata ( Argentinien ) und Villazon ( Bolivien ). Leider faehrt kein Bus und so muessen die 1000 Meter zu Fuss oder per Taxi zurueckgelegt werden. Da unsere bolivianischen Mitreisenden die vorhandenen Taxen nahmen blieb uns nichts anderes uebrig als zu Fuss zu gehen. Wir schleppten uns also ueber die Grenze und in eine andere Welt. Noch bunter als Argentinien aber viel chaotischer. Waehrend man in Argentinien Schlange steht um auf einen Bus zu warten, gibt es dieses Prinzip in Bolivien nicht. Einfach rein und los. Die Busse sehen auch anders aus. Bunt bemalt in Handarbeit, was die Busse sympathisch macht. Wie wollten nach Tupiza , der Ort an dem wir uns an die Hoehe gewoehnen wollten, denn dieser liegt nur auf 3000 Meter.Wir stiegen also mit gefuehlten 300 Leuten in einen selbstbemalten 25 Personen Bus, der mit einem Fiat Panda Motor bestueckt war. So fuhren wir 3 Stunden auf einem Feldweg durchs bolivianische Hochland. Im Bus war es stockdunkel und ausserhalb auch. Keine Strassenlaterne, kein Licht in den Haeusern, die irgendwo stehen mussten, obwohl man sie nicht sah. Ab und an stiegen Leute mitten im Nichts aus, ohne Lampe mitten in die schwaerzeste Nacht. Um acht kamen wir in Tupiza an und fielen todmuede, nachdem wir Harry Potter auf spanisch gesehen haben ins Bett. Reisen ist nicht immer ein Kindergeburtstag.....

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